Kennzeichnungspflicht von Apps: Die neuen Datenschutzrichtlinien von Apple

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Apple hat im Dezember 2020 für Apps in seinem App Store eine Datenschutzkennzeichnung eingeführt. Durch die Veröffentlichung detaillierter Informationen sollen Nutzer schneller erkennen können, welche Daten von den verschiedenen Apps gesammelt werden und ob sie für Tracking verwendet werden können. Alles Weitere dazu findest Du in unserem neuen Artikel.
Datenschutz Apple

Kennzeichnungspflicht von Apps:
Die neuen Datenschutzrichtlinien von Apple (in der Kritik)

Apple hat im Dezember 2020 für Apps in seinem App Store eine Datenschutzkennzeichnung eingeführt. Damit reagiert das Unternehmen auf immer wiederkehrende Kritik an der konzerneigenen Datenschutzpolitik. Durch die Veröffentlichung detaillierter Informationen sollen Nutzer schneller erkennen können, welche Daten von den verschiedenen Apps gesammelt werden, und ob sie für Tracking verwendet werden können. Die Informationen dazu sollen die App-Hersteller selbst zur Verfügung stellen. Das heißt, diese Daten müssen nun verbindlich im Rahmen der App-Zulassung und bei Einreichung eines Updates angegeben werden. Apple wird auf der anderen Seite dafür sorgen, dass alle Details zur Datensammlung so genau wie möglich zusammengestellt werden und diese vor dem Download vom Nutzer eingesehen werden können. Trotz allem steht der Apple-Konzern für seine Neuerungen seitens der Werbebranche massiv in der Kritik. Das liegt vor allem an der Einschränkung von Werbemaßnahmen Dritter, die ebenfalls daraus hervorgehen werden. Die Angaben zum App-Datenschutz sind mit den jüngsten Updates in allen Betriebssystemen des Herstellers zu finden, das gilt ab iOS 14.3, macOS 11.1, watchOS 7.2 und tvOS 14.3.

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Heat Map: Nutzerdatentracking

Welche persönlichen Daten können Apps sammeln?

In der Datensammlung kann man zwischen folgenden Bereichen unterscheiden: Daten, die zum Tracken von Personen verwendet werden und Daten, die mit dem Nutzer verknüpft oder eben nicht verknüpft werden. Die App-Entwickler müssen durch die neue Kennzeichnungspflicht darauf hinweisen, welche Daten von der App gesammelt und wie diese verwendet werden. Das können zum Beispiel persönliche-, Standort-, Kontakt- oder Gesundheitsdaten sein, die durch unterschiedliche Apps erhoben werden. Zusätzlich muss präzise offengelegt werden, wie die Betreiber oder sogar Drittanbieter die erhobenen Daten verwenden. Möglich ist dabei zum Beispiel die Weitergabe der Daten für umfassende Marktanalysen oder personalisierte Werbung.

Mit dem Nutzer verknüpfte Daten: Mit dem Nutzer verknüpfte Daten werden erhoben, in dem sie mit der Identität verknüpft werden können. Das geschieht zum Beispiel durch Nutzerkonten oder eben Nutzer IDs und den darin enthaltenen Informationen wie beispielsweise Telefonnummern. Das heißt, um erfasste Daten nicht mit einer bestimmten Person zu verbinden müssen diese Datenschutzmaßnahmen angewendet werden. Nach der Erfassung der Daten darf es nicht möglich sein, die Herkunft dieser zur ermitteln. 

Für Tracking verwendete Daten: Mit Tracking ist das Erstellen von Nutzerprofilen zu Werbezwecken gemeint. Bei diesem Verfahren können die in einer App gesammelten Daten mit Datensammlungen anderer Apps, von Websites, aber auch von Offline-Angeboten zusammengeführt werden. So könnte Facebook zum Beispiel auch die Daten anderer auf dem Smartphone installierter Apps sammeln.

Apple Datenschutz Übersicht
Grafik: Datenschutzhinweise bei beliebten Messenger-Diensten

Wo können die Datenschutzinformationen eingesehen werden?

Die Datenschutzrichtlinien jeder App können Nutzer auf der Produktseite im App Store unter dem Reiter „App-Datenschutz“ einsehen. Dort sind die Entwickler verpflichtet alle Informationen bereitzustellen, die von der App gesammelt werden. Natürlich können bestimmte Datensammlungen auch immer noch nach der Installation eingeschränkt werden. Ein gutes Beispiel für diese nachträgliche Einschränkung ist die Entscheidung über die Freigabe, beziehungsweise den Zugriff auf den Standort bei der Verwendung der App. Auch die hauseigenen eigenen Apps wie zum Beispiel „iMessage“ müssen den neuen Datenschutzrichtlinien nachkommen. Das gilt natürlich auch für vorinstallierte Apps. Bei diesen können Nutzer die Datenschutz-Angaben in Support-Dokumenten finden.

Wieso führt Apple eine Aktualisierung der Datenschutzrichtlinien im App Store durch?

Durch die Kennzeichnung soll gewährleistet werden, dass Nutzer die Datenerfassungsverfahren der einzelnen Apps besser verstehen. Mit dieser Neuerung sorgt Apple nun vor allem für mehr Transparenz auf Nutzerseite. Die Neuerungen sollen die Datensammlungen der einzelnen Apps übersichtlicher machen. Durch die Einheitlichkeit des Formats, in dem alle App-Entwickler die neuen Datenschutzrichtlinien ausweisen müssen, soll für mehr Übersicht und eine bessere Kontrolle durch den Nutzer gesorgt werden. Generell sollen die neuen Datenschutzrichtlinien vor allem für eins sorgen: Mehr Privatsphäre für Apple-Nutzer. Immer lauter wird aber die Frage danach, ob das wirklich die Beweggründe des Konzerns sind. So reagiert zum Beispiel Facebook mit teilweise harten Vorwürfen. Warum? Für die künftige Entwicklung seines Betriebssystems kündigte Apple eine Tracking-Warnung in Apps an, die in diesem Jahr eingebettet werden soll.

People hand giving rating star on mobile phone

Kritik an der Offenlegung der Nutzerdaten:

Die Werbebranche fürchtet nun massive Einbrüche. Warum? Durch das Tracken von Nutzerdaten erhalten Apps Zugriff auf die eindeutige Advertising-ID (IDFA) zum Beispiel des Smartphones. Somit können App-übergreifend Daten gesammelt werden, die wiederum das Anlegen von Nutzerprofilen und damit personalisierte Werbung ermöglichen. In der alten iOS-Version 13 mussten Nutzer diese Zugriffsmöglichkeit manuell in den Einstellungen ausschalten. Mit dem neuen Update des Betriebssystems auf iOS 14.3 soll das standardmäßig abgefragt werden. Der Nutzer muss nun vorher manuell seine Tracking-Einwilligung geben. Konkurrent Facebook kritisierte nun die neuen Maßnahmen des Apple Konzern. Die neue Datenschutzrichtlinie würde nicht nur die Effektivität des eigenen Werbegeschäfts, sondern auch die gezielten Werbemögllichkeiten kleinerer Unternehmen massiv einschränken.

Eine Reduktion der Effektivität von Werbung schadet vor allem kleineren Firmen zu wachsen.

Auch der Messengerdienst WhatsApp, der zum Facebook-Konzern gehört, legte Beschwerde gegen die Neuerungen zum Datenschutz ein. Der Grund ist die „ungleiche“ Behandlung des Messengers im App Store. Gemeint ist, dass für die hauseigenen Apple Apps andere Richtlinien der Ausweisung von Datenschutzrichtlinien gelten, als für auswärtige Apps. WhatsApp legte aber schlussendlich alle angeforderten Informationen bei Apple vor. Somit WhatsApp auch weiterhin auf das iPhone heruntergeladen werden. Mit seiner Meinung stehen Mark Zuckerberg und WhatsApp nicht alleine da. In Frankreich wurde eine Kartellbeschwerde gegen die Maßnahmen von Apple angestrebt. Diese richten sich aber natürlich vor allem gegen das Offenlegen von Tracking-Warnungen. In Deutschland und Spanien laufen in dieser Hinsicht ebenfalls Datenschutzbeschwerden gegen Apple. Diese richten sich aber vorrangig gegen die Advertising-ID. Das Argument der Kritiker ist vor allem auch die befürchtete Wettbewerbsverzerrung, denn Werbemaßnahmen werden dadurch künftig stark eingeschränkt sein. Wann die Tracking-Warnung nun „serienmäßig“ für alle Apps kommen wird, ist noch nicht klar. Apple verschob bislang den Start der Abfrage nach hinten.

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